
"Nicht immer nur auf das Negative schauen"
Auf der vom BUND Herzogtum Lauenburg veranstalteten Podiumsdiskussion zum Thema Landwirtschaft und Artensterben im Möllner Quellenhof, wurde der Kreisverband von unserer Ehrenvorsitzenden, Frau Dr. Happach-Kasan, vertreten.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, mahnte die promovierte Biologin, dass nicht immer nur auf das Negative geschaut werden dürfe. Obwohl etwa die Einwohnerzahl des Kreises in den letzten Jahren um über zehn Prozent zunahm, seien die Belastungen für die Umwelt keineswegs proportional dazu gestiegen. Weder sei ein Verlust an Biodiversität noch an Artenvielfalt feststellbar. Es sei auch weiterhin Aufgabe der Politik, einen fairen Ausgleich zwischen Wachstum und Naturschutz zu finden.
Das von gewissen Kreisen kolportierte Bienensterben entkräftete die Expertin: ,,Es ist richtig, dass die Bestände Schwankungen unterliegen. Allerdings kann keinesfalls von einem Massensterben gesprochen werden. Das ist plump und populistisch."
Auch beim Thema Einsatz von Glyphosat blieb die Spitzenkandidatin (Listenplatz 4) sachlich und wies darauf hin, dass bis heute empirisch nicht verifizierbar sei, in welchem Maße der Einsatz des Herbizids negative Auswirkungen habe. Bisher ist seitens des Umweltbundesamts keine entsprechende Handlungsempfehlung ausgesprochen worden und bis nicht belastbare Daten vorlägen, dürften keine populistischen Schnellschüsse erfolgen.
Beim Thema Insektenschwund verwies Frau Dr. Happach-Kasan auf die Untersuchungen von Prof. Kunz aus Düsseldorf. Das Sterben habe nicht nur einen Grund, sondern viele. Es seien eine Vielzahl Faktoren ausschlaggebend. Als konkretes Beispiel nannte die ehemalige Bundes- und Landtagsabgeordnete die extreme Sauberkeit in vielen deutschen Städten und Dörfern, die es den Insekten schwer mache, sich auszubreiten. Auch die schlecht funktionierenden Kläranlagen seien für die Störung der natürlichen Balance mitverantwortlich.
Zum Abschluss verwies die FDP-Ehrenvorsitzende erneut darauf, dass nicht alles negativ gesehen werden dürfe. So habe sich beispielsweise der Bestand der Libellen stark erholt und die Tatsache, dass die Umwelt heute so sehr im Fokus stehe, sei eine Errungenschaft. Mit den Worten ,,es gab damals auch das angebliche Waldsterben" inmitten des vom dichten Wald umringten Quellenhofs, wurde die Notwendigkeit der rationalen Betrachtung zudem noch humoristisch unterstrichen.
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