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Verleihung des Liberalen Bürgerpreises an den Helferkreis „Asyl im Dorf“ aus Kröppelshagen

(Die glücklichen Preisträger: Der Helferkreis Asyl im Dorf)

Kröppelshagen – Seit vielen Jahren verleiht der Kreisverband der FDP Herzogtum Lauenburg den Liberalen Bürgerpreis, um besonderes ehrenamtliches Engagement von Bürgerinnen und Bürgern im Kreis Herzogtum Lauenburg zu würdigen. 

 

In diesem Jahr haben sich der Kreisverband und die Kreistagsfraktion der FDP Herzogtum Lauenburg entschieden, das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder des Helferkreises Asyl im Dorf auszuzeichnen. Der Helferkreis Asyl im Dorf hat über Jahre hinweg vorbildlich die Integration von Migranten unterstützt und diese begleitet, damit sie sich in unserem Land, in unserer Gesellschaft zurecht finden können. Jan Marcus Rossa erklärt für den Kreisverband: „Der Helferkreis hat in den vergangenen Jahren vielen Migranten bei der Sprachausbildung, bei Behördengängen, bei der Jobsuche oder bei der Suche nach geeigneten Wohnungen geholfen und sich schlicht um Menschen in Not gekümmert. Die Helfer haben damit ehrenamtlich einen wichtigen Beitrag geleistet, um die schutzsuchenden Menschen in unserer Gesellschaft aufzunehmen und sie so zu integrieren, dass sie sich in Deutschland zurecht finden.“ 

 

Der Kreisvorsitzende Jan-Marcus Rossa erklärt vor den ca. 30 anwesenden Gästen weiter: „Wie selbstverständlich hat sich der Staat seit vielen Jahren bei der Integrationsarbeit in ganz erheblichem Umfang auf das Engagement ehrenamtlicher Helfer verlassen, die sich in den Kommunen organisiert haben, um Migranten auf ihrem Weg in unsere Gesellschaft zu helfen. Die Unterstützung, die die Ehrenamtler in den vergangenen Jahren durch den Staat allerdings erfahren haben, war schon bisher eher sparsam ausgefallen und verschlechterte sich mit der Entscheidungen der Bundesregierung im letzten Jahr, die Mittel für die Integrationsarbeit spürbar zu kürzen, dramatisch. Das hat auch dazu geführt, dass Stellen für hauptamtliche Berater, die die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer unterstützt haben, gestrichen werden mussten, was am Ende die Ehrenamtler auszubaden haben.“

 

Für den Helferkreis berichtete Anna Ammonn über die Arbeit der zahlreichen Helfer, die sich seit bald fünf Jahren um Migranten kümmern, die in Kröppelshagen gelandet sind. Sie wies entschieden darauf hin: „Integration ist nicht damit abgeschlossen, wenn einem Flüchtling ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht zuerkannt wurde. Wir müssen uns um diese Menschen auch danach kümmern, damit sie in unserer Gesellschaft ankommen.“

 

Weiter erklärt Jan Marcus Rossa: „Wir haben uns in der Jamaika-Koalition, die im Sommer letzten Jahres ein Integrations- und Teilhabegesetz auf den Weg gebracht hat, dafür eingesetzt, dass ein Teil der wegfallenden finanziellen Mittel des Bundes durch das Land ausgeglichen wird. Es ist gelungen, dass in den Haushaltsberatungen zusätzlich  EUR 5,0 Mio. für Integrationsmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden, die eigentlich vom Bund hätten getragen werden sollen; EUR 4,0 Mio. mildern die Kürzungen beim Integrationsfestbetrag, der direkt an die Kommunen fließt, und EUR 1,0 Mio. stehen für die Förderung ehrenamtlicher Integrationsarbeit zur Verfügung. Insgesamt stellt das Land mehr als EUR  23,0 Mio. für die Integrationsarbeit bereit. Davon wird hoffentlich auch der Helferkreis „Asyl im Dorf“ profitieren können.“ 

 

Ein vollständiger Ausgleich ist aber einem Land wie Schleswig-Holstein nicht möglich. Und das wirkt sich leider unmittelbar auch auf die Arbeitsbedingungen in der Integrationsarbeit von ehrenamtlichen Helferkreisen wie Asyl im Dorf aus. Bei vielen Aufgaben, die die ehrenamtlichen Helfer wahrnehmen, sind sie auf die professionelle Unterstützung hauptamtlicher Integrationsberater angewiesen, die künftig fehlen. Das erschwert auch die Arbeit des Helferkreises erheblich. „Ich habe im vergangenen Sommer den Helferkreis Asyl im Dorf daher gebeten, sich im Anhörungsverfahren zum Integrations- und Teilhabegesetz einzubringen, damit die Bedürfnisse und berechtigten Anliegen der ehrenamtlichen Helfer in der Landespolitik gehört werden und ich freue mich, dass der Helferkreis von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht hat. Er wird die Möglichkeit haben, seine Anregungen und Forderungen im Februar 2020 im Innen- und Rechtsausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags vorzutragen und mit den zuständigen Fachpolitikern zu diskutieren. Auch dieses Engagement würdigen wir heute mit dem Liberalen Bürgerpreis.“

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