· 

FDP will Chance für ein Urmeermuseum in unserem Kreis

Ein Urmeermuseum in unserem Kreis, das die einzigartigen Funde der Millionen Jahre alten Skelette aus der Pampauer Tongrube sowie weitere Fossilienfunde zeigt, wäre eine wirkliche Bereicherung unserer Museumslandschaft. Happach-Kasan: „Im Kreis gefunden, im Kreis ausgestellt, das sollten wir anstreben. Diese Idee war auch die Motivation für den gemeinsamen Antrag im Kreistag. „Ziel ist es, die Attraktivität unseres Kreises für unsere Bevölkerung wie auch für touristische Gäste zu stärken. 

Die FDP-Kreistagsfraktion hält an dem mit breiter Mehrheit von CDU, SPD, Grünen und FDP beschlossenen Ursprungsantrag fest. Judith Gauck, Vorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion: „Jetzt sind die Voraussetzungen für die Vergabe einer Machbarkeitsstudie zu schaffen. Das wird einen langen Atem erfordern. Die Vorlage der Verwaltung wird dem nicht gerecht und ist als Beerdigung zweiter Klasse zu bewerten.“

Entscheidend für die Umsetzung der Idee eines Urmeermuseums in unserem Kreis, sind die Eigentumsverhältnisse, der derzeit in Lübeck ausgestellten Funde. Wem gehören die in Pampau ausgegrabenen fossilen Skelette? Die Hansestadt Lübeck möchte die Funde behalten. Das ist verständlich, denn die Funde sind wesentlicher Baustein des geplanten neuen Museums für Natur und Umwelt. Doch einen Vertrag, in dem das Grabungsteam und der Eigentümer der Grube Pampau dem Museum die Funde geschenkt haben, kann Lübeck nicht vorweisen. Ein solcher Vertrag sollte schon vorliegen, um den Eigentumsanspruch zu belegen. Da dies nicht der Fall ist, greift Lübeck zu einer Hilfskonstruktion. Die Grabungen seien durch das Land für die Ausstellung der Funde in Lübeck gefördert worden. Doch diese Argumentation steht auf tönernen Füßen. Kern der Randbedingung der Förderung war die verständliche Forderung nach einer öffentlichen Ausstellung der Funde. Zurzeit der früheren Grabungskampagnen war das Lübeck. Eine Präsentation der Funde an einem anderen Ort, hätte diese Förderung genauso ermöglicht. Das Grabungsteam ist dabei, die Rückgabe der Funde einzuklagen. Es gibt also durchaus gute Chancen, dass in absehbarer Zeit die Sicht des Grabungsteams Bestätigung findet. Doch wohin dann mit den Funden, da das Tischtuch zwischen dem Grabungsteam und der Hansestadt Lübeck zerschnitten ist? Natürlicher Ausstellungsort wäre unser Kreis.

Jegliche Ausstellung kostet Geld. Museen finanzieren sich nicht durch ihre Besucher. Öffentliche Mittel beim Land oder Bund einzuwerben, setzt voraus, dass ein Konzept für die Präsentation vorliegt. Der gute Wille, etwas zeigen zu wollen, reicht nicht aus. Daher können zum jetzigen Zeitpunkt Voranfragen nach einer Finanzierung keine positiven Ergebnisse erbringen. Im Übrigen werden die Haushalte vom Parlament beschlossen. Im Übrigen ist angesichts der Popularität der Funde privates Engagement durchaus im Fokus zu behalten. Bleibt die Frage der wissenschaftlichen Betreuung dieser auch wissenschaftlich wertvollen Funde. Da lohnt es über die Landesgrenzen hinauszuschauen. In Hamburg plant das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) die Errichtung eines Forschungsmuseums zum Thema Biodiversitätswandel. Grundlagen dafür hat bereits das CeNak (Centrum für Naturkunde) der Universität Hamburg geschaffen, das in das Leibniz-Institut integriert wurde. In das Spektrum eines solchen Museums würden die Funde aus Pampau perfekt passen. Dort gibt es somit wissenschaftliche Partner mit internationalen Verbindungen für die Betreuung der Pampauer Funde. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Rolf Konkel (Dienstag, 31 Mai 2022 10:10)

    Man kann viel Geld in ein Museum stecken, man kann aber auch einfach die unterstützen, die geowissenschaftliche Umweltbildung betreiben. Dafür böte sich z.B. der GeoPark Nordisches Steinreich an.